Neustart

Neustart

Neustart nach dem Zweiten Weltkrieg im Zonenrandgebiet

Nach dem Krieg wurde das Eichsfeld vom „Eisernen Vorhang“ in zwei Teile getrennt. Die neue innerdeutsche Grenze verlief in der Nähe von Gieboldehausen und machte das Städtchen, das einst Ausgangspunkt für Fahrten in alle Richtungen Deutschlands gewesen war, zu einem Ort im so genannten Zonenrandgebiet. Ein erheblicher Teil der früheren Beförderungsleistungen war durch diesen Grenzverlauf verloren gegangen. Die Reste des Eichsfelds auf westdeutscher Seite wurden zum Wirtschafts-Notstandsgebiet.

Hatten es Spediteure in den ersten Jahren nach dem Krieg in allen Teilen Deutschlands schwer, so traf es die Unternehmen im Zonenrandgebiet doppelt hart, fehlte ihnen doch das komplette Hinterland. Trotzdem wurde auch bei den Sommers in die Hände gespuckt und der Wiederaufbau in Angriff genommen. Gekennzeichnet waren die ersten Nachkriegsjahre durch den Einsatz von Fahrzeugen, die mit Holzgas betrieben werden mussten. Es gab kaum intakte Autobahnen. Stattdessen wurde über kurvige Landstraßen gefahren. Die Fernlaster hatten natürlich noch keine Lenkhilfen und das Be– und Entladen der schweren LKW geschah überwiegend noch mit Muskelkraft. In den typischen Fernfahrerkneipen, die sich an den Fernstraßen befanden, trafen sich die Kapitäne der Landstraße, wie sie bald überall genannt wurden und pflegten dort ihre Kameradschaft, die wichtig war bei der täglichen Arbeit auf der Landstraße, an den Laderampen und auf den Speditionshöfen.